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Laktat

Autor:
Philip Stapmanns
Geschrieben am
4.12.25
Aktualisiert am
4.12.25
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Laktat im Ausdauersport: Vom „Muskelgift“ zum wertvollen Energieträger

Der Begriff Laktat ist oft negativ konnotiert – er steht für das Brennen in den Beinen, für die Übersäuerung und den Leistungsabbruch. Doch diese Beschreibung wäre einseitig. Laktat ist kein reines Abfallprodukt, sondern ein dynamischer, energiereicher Akteur im Muskelstoffwechsel, dessen Management über Sieg oder Niederlage entscheidet.

1. Was ist Laktat? Die einfache Erklärung

Laktat ist das Salz der Milchsäure. Es entsteht ständig in unserem Körper, auch in Ruhe, aber seine Konzentration steigt stark an, wenn wir intensiv trainieren.

Merksatz: Laktat ist ein Stoffwechselzwischenprodukt der anaeroben Glykolyse, die zur schnellen Energiegewinnung aus Kohlenhydraten dient.

Die Bildung und der Zusammenhang zur Energiebereitstellung

Die Energie für jede Muskelkontraktion liefert das Molekül ATP (Adenosintriphosphat). Steht in der Muskulatur ausreichend Sauerstoff(aerob) zur Verfügung, können Kohlenhydrate (Glukose/Glykogen) und Fette vollständig zu CO2, Wasser und viel ATP verbrannt werden.

Reicht bei hoher Belastungsintensität der Sauerstoff jedoch nicht schnell genug aus, muss der Körper blitzschnell Energie ohne Sauerstoff (anaerob) bereitstellen.

  1. Anaerobe Glykolyse: Der Körper spaltet Glukose.
  2. Pyruvat-Entstehung: Glukose wird zu Pyruvat (Brenztraubensäure) abgebaut.
  3. Laktat-Bildung: Weil der Sauerstoff für die vollständige aerobe Weiterverarbeitung des Pyruvats in den Mitochondrien fehlt, wird Pyruvat zu Laktat reduziert. Dieser Prozess gewinnt zwar nur wenig ATP, liefert diese Energie aber sehr schnell.

Gleichzeitig werden bei dieser Reaktion Protonen (H⁺-Ionen) freigesetzt. Es ist nicht das Laktat selbst, das die Muskeln brennen lässt oder zur Ermüdung führt, sondern die begleitende Anhäufung dieser Protonen, die den pH-Wert senkt (Ansäuerung) und Enzyme hemmt.

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2. Die Relevanz von Laktat im Ausdauersport

Die entscheidende Erkenntnis für Ausdauerathleten ist: Laktat wird nicht nur produziert, es wird auch verbraucht.

Laktat als Energielieferant

Laktat ist ein hochleistungsfähiges Energiesubstrat. Es kann über den Blutkreislauf in andere Organe (wie Herz und Gehirn) und vor allem in besser mit Sauerstoff versorgte, weniger beanspruchte Muskeln transportiert werden. Dort wird es wieder zu Pyruvat umgewandelt und in den Mitochondrien zur aeroben Energiegewinnung genutzt. Man spricht vom Laktat-Shuttle-System.

Laktat zur Trainingssteuerung (Die Laktatschwelle)

Die Laktatschwelle (oft als Anaerobe Schwelle bezeichnet) beschreibt den Belastungspunkt, an dem sich die Laktatproduktion und der Laktatabbau gerade noch die Waage halten (maximales Laktat-Steady-State).

  • Unterhalb der Schwelle: Der Abbau ist größer oder gleich der Produktion. Die Intensität ist lange haltbar.
  • Oberhalb der Schwelle: Die Produktion übersteigt den Abbau. Die Laktatkonzentration steigt exponentiell an und führt nach kurzer Zeit zur muskulären Ermüdung und dem Leistungsabbruch.

Ziel im Ausdauertraining ist es, die Schwelle auf ein höheres Tempo oder eine höhere Wattzahl zu verschieben. Ein gut trainierter Triathlet beginnt Laktat erst bei höherer Intensität in relevanter Menge zu produzieren, und kann es auch schneller und effizienter wieder verstoffwechseln.

Fazit

Laktat ist der Turbo-Booster der schnellen Energiebereitstellung. Es ist dein Schlüssel, um die Trainingsintensität präzise zu steuern. Durch gezieltes Schwellentraining und Intervalltraining kannst du die Fähigkeit deines Körpers verbessern, Laktat schneller abzubauen und als wertvolle Energiequelle zu nutzen. Im Rahmen unserer individuellen Trainingsbetreuung finden wir mit dir den richtigen Zeitpunkt in deiner Saison, um den Fokus auf diese Art des Trainings zu legen.

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