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Norwegische Methode im Triathlon: Die Erfolgsformel für 70.3 und Ironman

Entdecke die Norwegische Trainingsmethode für Triathlon. Lerne die Anpassungen des Double Threshold für Mitteldistanz (70.3) und Langdistanz (Ironman) kennen
Aktualisiert am
21.10.2025
2025-10-21 6:46 pm

Im Triathlon hat die norwegische Trainingsmethode durch die Ironman-Weltmeister Kristian Blummenfelt und Gustav Iden einen regelrechten Hype ausgelöst.

Sie beweist, dass sich das Double-Threshold-Prinzip, das ursprünglich aus dem Laufsport stammt, extrem effektiv auf die komplexen Anforderungen der drei Disziplinen – Schwimmen, Radfahren, Laufen – übertragen lässt.

Für Triathleten auf der Mitteldistanz (70.3) und Langdistanz (Ironman) ist die Methode ideal, um die Ausdauerleistung zu steigern, ohne in das gefürchtete Übertraining zu geraten.

1. Adaptiertes Double Threshold im Triathlon

Das zentrale Double-Threshold-Prinzip muss im Triathlon angepasst werden, da Athleten an einem Tag mehrere Sportarten abdecken.

Die Logik bleibt jedoch dieselbe: hohes Volumen an Schwellentraining, strikt kontrolliert im Laktat-Optimalbereich.

Einheit Sportart (Beispiel) Fokus & Tempo
Threshold-Tag Laufen & Schwimmen/Rad Zwei Schwelleneinheiten an einem Tag. Meistens zweimal Laufen, oder Laufen und Radfahren.
Laufen (Vormittag) 6–8 × 2.000 m Im angestrebten 70.3- oder Ironman-Renntempo (kontrolliert).
Radfahren (Nachmittag) 2 × 20 Minuten oder 3 × 15 Minuten Im Schwellenbereich (85 %–90 % der FTP) oder kontrolliert nach Laktat.
Schwimmen 8–10 × 100 m oder 4–6 × 200 m Wird oft als zusätzliche Threshold-Einheit am Tag oder als aktive Regeneration genutzt.

Der Schlüssel zur 70.3- und Ironman-Vorbereitung:

Die Laktatschwelle wird durch dieses Volumen so weit nach rechts verschoben, dass das geplante Renntempo (Pace und Watt) metabolisch einfacher wird.

2. Intensitätskontrolle über alle drei Disziplinen

Der datengesteuerte Ansatz der norwegischen Methode ist für den Triathlon von unschätzbarem Wert, da jede Disziplin eigene Messgrößen besitzt.

Disziplin Laktat-Ziel (mmol/l) Messgröße (Alternative)
Laufen 2,5–4,0 Tempo zwischen HMRT und 10 km-Tempo
Radfahren 2,5–4,0 FTP-Prozente (85 %–90 %) oder Herzfrequenz an der Schwelle
Schwimmen 2,5–4,0 100 m-Pace (etwa 80 % der maximalen Geschwindigkeit)

Die Profis wechseln dabei oft zwischen den Disziplinen, um die Anpassung spezifisch für den Wettkampf zu simulieren.

Das Ziel ist immer, die maximale Leistung bei minimaler Laktatakkumulation zu erzielen.

3. Anpassung für Ironman und Mitteldistanz

Die 80/20-Regel des Polarized-Trainings bleibt die Basis.

Die Unterschiede liegen im Umfang des LIT (Low Intensity Training).

70.3 (Mitteldistanz)

  • Hohe Intensität (20 %): Mehr Zeit im oberen Bereich der Schwelle und in den Double-Threshold-Einheiten.
  • Spezifität: Schwellenläufe ähneln dem Halbmarathon-Training; das Radtraining konzentriert sich auf die 70.3-Renndauer bei konstant hoher Leistung (Zeitfahren).
  • Brick-Sessions: Koppeltraining ist unverzichtbar. Die norwegische Methode erlaubt hochwertiges Koppeltraining, da die LIT-Einheiten die Beine nicht unnötig ermüden.

Full Ironman (Langdistanz)

  • Volumen (80 % LIT): Der Ironman erfordert ein immenses Grundlagenvolumen. Die 80 % lockeres Training nehmen hier den größten Raum ein.
  • Strategie: Die Double-Threshold-Tage sind oft Laufen und Radfahren. Ziel ist, Geschwindigkeit bei sehr niedrigem Laktat zu halten – nicht primär, schneller zu werden.
  • Fokus: Verlängerung der aeroben Kapazität und maximale Nutzung des Fettstoffwechsels. Die Laktat-Kontrolle sorgt dafür, dass Athleten im Rennen die kritische Schwellen-Pace niemals überschreiten.

Fazit: Datengetriebener Erfolg im Triathlon

Die norwegische Methode ist für den Triathlon eine Offenbarung, da sie ein hohes Trainingsvolumen ermöglicht, ohne den Körper dauerhaft zu überlasten.

Durch die disziplinierte Einhaltung der Laktat-Zonen im Double-Threshold-Training können 70.3- und Ironman-Triathleten ihre Ausdauer gezielt und messbar an der anaeroben Schwelle optimieren.

FAQs

Wie wird das 80/20-Prinzip im Triathlon aufgeteilt?

Das 80/20-Prinzip bezieht sich auf die Zeit, nicht auf die Distanz. 80 % der gesamten Trainingszeit (Schwimmen, Radfahren, Laufen) findet in der lockeren Zone (LIT) statt, während 20 % der Zeit in den intensiven Threshold-Einheiten (Zone 2/3) verbracht wird.

Wie kontrolliere ich die Intensität beim Radfahren ohne Laktatmessung?

Beim Radfahren ist die Leistung (Watt) die beste Alternative. Der Schwellenbereich (Threshold) wird typischerweise bei 85-90% der Functional Threshold Power (FTP) trainiert. Dies entspricht der Laktat-Zielzone von 2,5 bis 4,0 Millimol pro Liter.

Muss ich als 70.3-Triathlet Double Threshold machen?

Für Spitzenleistung ist das Double Threshold effektiv. Für die meisten Hobbyathleten ist es ratsam, mit einem hochwertigen Double-Threshold-Tag pro Woche (z. B. morgens Rad, abends Laufen) zu beginnen und die Intensität strikt zu kontrollieren.

Was ist das größte Risiko der Norwegischen Methode im Ironman-Training?

Das größte Risiko ist Übertraining, da das wöchentliche Volumen extrem hoch (wie auch sonst im Triathlon häufig) ist. Eine konsequente Regeneration und die Einhaltung der lockeren 80 % der Zeit sind essenziell, um Verletzungen zu vermeiden.

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"Wir haben Enduure gegründet, um Ausdauersportler:Innen mit wissenschaftlichem Training, smarter Analyse und einer starken Community zu unterstützen. Gemeinsam wachsen, Höchstleistungen erreichen und den Sport neu definieren – das ist unsere Mission." - Simon & Philip

Simon

Simon ist Triathlonprofi und startet in der Bundesliga für das Team Berlin. Außerdem ist er Sportwissenschaftler und zertifizierter Berater für Sporternährung.

Philip

Philip ist Arzt, DOSB C-Trainer im Triathlon und startet selbst als ambitionierter Amateur auf verschiedenen Distanzen im Triathlon.